Man of Steel: So steht es auf seinem Unterarm geschrieben. Das trifft es ziemlich gut. Denn Jürgen Schaab arbeitet seit über 30 Jahren mit Leib und Seele bei thyssenkrupp Steel. Es muss in der Familie liegen. Bereits sein Vater hat als Maschinist auf der alten Kokerei Bruckhausen für thyssenkrupp gearbeitet. Und wie sollte es anders sein – auch seine Söhne sind Teil der Unternehmensgruppe. Wie kommt es, dass drei Generationen einer Familie denselben Arbeitgeber wählen? Für Jürgen ist klar: Das liegt unter anderem an der Veränderungsbereitschaft von thyssenkrupp. In den letzten Jahren hat sich viel an der Unternehmenskultur geändert. Im positiven Sinne. Was er dabei besonders hervorhebt? Den Wandel der Führungsmentalität. Diesen hat er selbst mitgestaltet – hin zu großer Eigenverantwortung, mehr Transparenz und einer offenen Fehlerkultur.

Wer vorwärts will, muss etwas bewegen. Was bewegst du bei thyssenkrupp?

„Vieles. Wir krempeln so einiges auf links, wenn nötig. Das gilt für kaputte Maschinen, aber auch für das Antreiben von Veränderungen. Als Prozesskoordinator leite ich zusammen mit meinen Kollegen das Reparaturmanagement des Oxygenstahlwerks 1 der Abteilung Energieanlagen. Sobald es im Stahlwerk rappelt oder knallt, sind wir mit unseren Jungs sofort am Start. Dabei lässt man uns überwiegend eigenständig unser Ding machen. Denn alle wissen, wenn wir das in die Hand nehmen, kriegen wir die Anlage wieder zum Laufen. Doch das mit dem Freiraum war nicht immer so. Bei thyssenkrupp hat sich die letzten 30 Jahre nahezu alles an der Unternehmenskultur geändert. Allem voran die Führungsmentalität. Seit ich meine Position als Prozesskoordinator innehabe, habe ich mit daran gearbeitet – in meinem Wirkungskreis, versteht sich.“

Jürgen Schaab steht in einer Umkleide, er hat seine Arme verschränkt, auf denen "Man of Steel" tätowiert steht. Schrift im Vordergrund: Umdenken anschieben? Immer. Einfach rütteln, wenn's klemmt.

Was genau hat sich an der Führungsmentalität geändert?

„Die alte Führungsgarde, wie ich sie noch kannte, ist nicht mehr da. Früher war es so: Die Vorgesetzten haben den Ton angegeben, Widerworte gab es keine. Das ist vorbei! Bei der Befragung der Mitarbeitenden kam heraus, wo der Schuh in der Belegschaft drückt. Die Anregungen wurden sehr ernst genommen, Maßnahmen wurden eingeleitet. Heute sind Führungskräfte viel mehr auf einer Ebene mit ihren Mitarbeitenden. Sie führen Gespräche auf Augenhöhe und übergeben mehr Verantwortung. Das finde ich klasse! Denn je mehr Verantwortung man tragen darf, desto mehr identifiziert man sich mit seinem Job. Darüber hinaus wird heute großen Wert auf offene Dialoge gelegt. Das gab es vor 30 Jahren noch nicht. Auf Veranstaltungen mit dem Vorstand können wir ganz unverfänglich Fragen stellen, die direkt beantwortet werden. So eine Transparenz schafft natürlich viel Akzeptanz und einen interessanten Blick auf das große Ganze. Ich hatte auf Anfrage sogar mal zu zweit ein Online-Meeting mit unserem neuen Arbeitsdirektor. Ja, ich – der Schaab! Und ich sitze ja nicht einmal im Hauptquartier in Essen, sondern in einem kleinen Büro auf dem Werksgelände in Duisburg. Nicht zu vergessen ist auch der offene Umgang mit Fehlern. Weder bei Führungskräften noch bei Mitarbeitenden: Fehler sind kein Tabu-Thema mehr und das halte ich für extrem wichtig.“

Da du die offene Fehlerkultur angesprochen hast: Bist du schon einmal an etwas gescheitert?

„Sicher, keine Frage! Fehler passieren – ob im Werk oder im Büro. Ich habe meine Fehler eigentlich schon immer transparent gemacht. Früher wurde das noch von einzelnen Personen negativ beurteilt, aber heute wird ganzheitlich eine offene Fehlerkultur gelebt. Niemand muss sich mehr schämen, Missgeschicke zuzugeben. Wir reden aufgeschlossen über Fehler, damit den anderen aus dem Team so etwas nicht auch irgendwann passiert. Wer einen Fehler macht und ihn vertuscht, der begeht direkt einen zweiten. Diesen Spruch mag ich sehr. Früher oder später kommt sowieso alles ans Licht. Daher lieber direkt offen damit umgehen. Und sind wir mal ehrlich, aus Fehlern lernt man ja immer noch am meisten – auch aus denen von anderen. Große Missgeschicke passieren kein zweites Mal.“

„Wenn ich anderen von meinem Job bei thyssenkrupp erzähle, unterschätzen sie immer...“

„Erstmal finden mich einige komisch, weil ich gerne zur Arbeit gehe. Da sage ich immer nur: Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Natürlich kann ich froh sein, dass ich einen Global Player als Arbeitgeber habe – und dann noch mit einer starken Gewerkschaft. Das verstehen auch viele Außenstehende. Sie unterschätzen jedoch, was für eine gigantische Maschinerie das hier ist. Die Fläche unseres Werksgeländes in Duisburg ist nahezu fünf Mal so groß wie Monaco. Das können sich die meisten einfach nicht vorstellen. Selbst wenn man ein Foto zeigt, erkennt man die Dimensionen ja nicht. Es erfüllt mich definitiv mit Stolz, bei thyssenkrupp zu arbeiten. Denn alles, was ich bin und habe, verdanke ich thyssenkrupp.“

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