Die Zukunft von thyssenkrupp, sie findet in einer drei Fußballfelder großen Halle im Hafen von Rotterdam statt – jedenfalls ein nicht unbedeutender Teil davon. Hier, auf dem Gelände des größten Tiefwasserhafens Europas, errichtet thyssenkrupp nucera für den Energiekonzern Shell eine 200-Megawatt-Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff, der als ein Schlüssel zur nachhaltigen Dekarbonisierung vieler Wirtschafts- und Lebensbereiche gilt. Grün ist der Wasserstoff, der in der Anlage in Rotterdam ab 2024 produziert werden soll, weil der Strom für die Elektrolyse aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Noord) stammt, also aus erneuerbarer Energie. Läuft alles nach Plan, liefert Hydrogen Holland I, so der Name des Projekts, 60 Tonnen Wasserstoff pro Tag: für industrielle Anwendungen und für grüne Mobilität.

thyssenkrupp nucera baut Module für die Elektrolyse von grünem Wasserstoff, die die Errichtung von Produktionsanlagen im industriellen Maßstab ermöglichen.

Das Projekt ist ein Beispiel unter vielen, das die Rolle von thyssenkrupp in den vergangenen Jahren illustriert – die einer technologiegetriebenen Unternehmensgruppe, die mit innovativen Produkten zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beiträgt. Und das auch beim Stahl: Bis spätestens 2045 will Steel Europe klimaneutral produzieren. Ein Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung CO2-reduzierter Stähle, die thyssenkrupp seit zwei Jahren unter dem Markennamen bluemint® Steel vertreibt. bluemint® Steel unterstützt Kunden dabei, klimafreundlichere Produkte herzustellen und auf den Märkten der Zukunft zu bestehen.

Diesen nachhaltigen Weg setzt Steel konsequent fort: Im März dieses Jahres hat thyssenkrupp den Auftrag für den Bau einer zu 100 Prozent wasserstofffähigen Direktreduktionsanlage zur Stahlerzeugung erteilt. Damit entsteht am Standort Duisburg eines der weltweit größten Dekarbonisierungsprojekte, bei dem der kohlebasierte Hochofen durch eine wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlage ersetzt wird. In eigens entwickelten Einschmelzaggregaten wird dabei aus dem reduzierten Eisen flüssiges Roheisen erzeugt. Die eingesetzte Technologie ermöglicht es, die weiteren Produktionsschritte in der bestehenden Anlagenstruktur der Stahlwerke durchzuführen. Mit ihr gelingt es zugleich, die rund 2.500 verschiedenen Stahlgüten, die Steel heute herstellt, ohne Qualitätsverlust weiter zu produzieren.

Geplant ist, dass die Anlage mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen direktreduziertem Eisen 2026 in Betrieb geht. Die jährliche Einsparung an CO2 soll bei mehr als 3,5 Millionen Tonnen liegen. Bis 2030 will thyssenkrupp Steel seinen CO2-Ausstoß um 6 Millionen Tonnen reduzieren. Das entspricht einer Verringerung um mehr als 30 Prozent der aktuellen Treibhausgasemissionen. Spätestens 2045 soll die Produktion komplett klimaneutral sein.

Computergrafik der geplanten Direktreduktionsanlage in Duisburg. Hier soll zukünftig unter Nutzung von Wasserstoff Roheisen entstehen, das im weiteren Prozess zu Stahl weiterverarbeitet wird.

Wasserstoff spielt nicht nur für die nachhaltige Stahlerzeugung der Zukunft eine Rolle, sondern auch bei der Herstellung von grünem Ammoniak. Der chemische Grundstoff aus Wasserstoff und Stickstoff wird heute noch überwiegend aus Erdgas hergestellt und als Dünge- oder Kältemittel verwendet. Bei thyssenkrupp Uhde nutzen sie eine Technologie, die grünen Wasserstoff direkt für die Ammoniakgewinnung einsetzt. Im amerikanischen Donaldsonville steht mit sechs Ammoniak- und mehreren Düngemittelanlagen der größte Ammoniak-Produktionskomplex weltweit. Die größte Ammoniakanlage an diesem Standort von CF Industries wurde von thyssenkrupp Uhde geliefert und basiert auf dem bewährten uhde®-Ammoniakverfahren. thyssenkrupp nucera baut im Auftrag des US-Unternehmens dort derzeit eine 20 MW-Wasserelektrolyse, mit der ein Teil des produzierten Ammoniaks künftig "grün", also CO2-frei, hergestellt werden soll – etwa 20.000 Tonnen pro Jahr.

Grünes Ammoniak ist ein idealer Träger für grünen Wasserstoff. Ammoniak wird heute schon in großen Mengen produziert und per Schiff transportiert.

Die Technologie ermöglicht aber nicht nur die nachhaltige Produktion von Ammoniak, sondern macht aus dem Grundstoff einen Treiber der Energiewende. Denn weil der grüne Wasserstoff durch einfache chemische Verfahren wieder vom Stickstoff getrennt werden kann, eignet sich Ammoniak bestens als Vehikel und Speichermedium für grünen Wasserstoff. Im Vergleich zu Wasserstoff ist Ammoniak einfacher zu lagern und über weite Strecken zu transportieren.

Auch an anderer Stelle treiben Produkte von thyssenkrupp die Energiewende voran. Sogar dort, wo man möglicherweise nicht damit rechnen würde: bei der Nutzung von Windenergie. So produziert thyssenkrupp rothe erde hoch spezialisierte Großwälzlager für On- und Offshore-Windkraftanlagen, die grünen Strom erzeugen. In Deutschland stammte im ersten Quartal 2023 bereits etwa ein Viertel der verbrauchten elektrischen Energie aus Windkraft. In Europa, aber auch weltweit ist die Produktion nachhaltiger Windenergie im Kommen. Gut für das Klima und dank seiner begehrten Großwälzlager auch gut für thyssenkrupp.

Die Beispiele zeigen: thyssenkrupp arbeitet auf vielen Feldern daran, die Welt ein bisschen grüner und nachhaltiger zu machen – und auch sich selbst. Nachhaltigkeit ist eine Säule der Unternehmensstrategie und fest in den Strukturen von thyssenkrupp und seinen Segmenten verankert. Das übergeordnete Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie ist es, innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen zu entwickeln und zur Marktreife zu führen, die zum nachhaltigen Erfolg der Kunden beitragen.

Intern steuert das Sustainability Committee die Fortschritte von thyssenkrupp auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Das Gremium, dem der Vorstand der Gruppe, die Vorstandsvorsitzenden der Segmente, die Leiter der Corporate Center sowie Experten angehören, setzt Nachhaltigkeitsziele und überwacht deren Erreichen. So sollen zum Beispiel im Geschäftsjahr 2022/2023 Energieeffizienzgewinne in Höhe von mindestens 85 GWh erzielt werden.

Die Nachhaltigkeitsstrategie umfasst dabei nicht nur Umweltaspekte, sondern auch Gesichtspunkte, die soziale Belange und Fragen der guten Unternehmensführung betreffen (ESG). Dabei geht es beispielsweise um die Sicherheit am Arbeitsplatz, um Diversität und Gleichbehandlung und Fairness in den Lieferketten. Dass thyssenkrupp in Fragen der Nachhaltigkeit auf einem guten Weg ist, bestätigt der Blick von außen: Führende Ratingagenturen wie MSCI ESG Research und Sustainalytics sehen thyssenkrupp unter den besten 13 beziehungsweise 12 Prozent vergleichbarer Unternehmen weltweit. Außerdem schaffte es thyssenkrupp 2022 zum siebten Mal in Folge in die „Klimaschutz A Liste“ und somit in die beste Kategorie des Klimaratings CDP, was insgesamt nur 15 Unternehmen aus Deutschland erreicht haben.

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