Während seiner Zeit als Trainee im Bereich IT-Management und Digitalisierung, hat Tobias Eckhoff verschiedene Geschäftsbereiche der thyssenkrupp Gruppe kennengelernt: Der perfekte Einstieg, um anschließend als Digital-Lab-Manager im Team Strategy, Architecture & Innovation bei thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg durchzustarten. Seine Hauptaufgabe: Digitalisierung zum Anfassen & Mitmachen im Unternehmen voranzutreiben, um den Kolleg:innen durch gemeinsam entwickelte digitale Lösungen die Arbeit immer ein Stück mehr zu erleichtern. Wie das konkret in der Praxis aussieht, erzählt er uns im Interview.

Was bewegst du bei thyssenkrupp?

Ich unterstütze dabei, die digitale Transformation bei thyssenkrupp aktiv mitzugestalten. Bei uns im Team steht genau diese Aufgabe im Fokus. Wir wollen mit unserer Arbeit etwas verändern. Gemeinsam mit unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens testen wir innovative und vielversprechende Ideen, die auf digitalen Technologien basieren. Dafür nutzen wir ein agiles Arbeitsmodell, sogenannte Digital Labs. Ich übernehme dabei unter anderem das Projektmanagement. Für die Durchführung der Digital Labs stehen uns ein Netzwerk aus internen und externen Experten sowie das physische Digital Lab, unser Coworking-Space in Essen, zur Verfügung. Hier können wir für die Dauer eines Digital Labs, typischerweise ein bis vier Wochen, abseits des Tagesgeschäfts mit allen Teilnehmer:innen ungestört und produktiv arbeiten. Seit der Corona-Pandemie laufen unsere Digital Labs aber vollständig remote ab. Unser Anspruch dabei ist es, jedes Mal aufs Neue nicht nur schöne Folien zu bauen, sondern (fast) fertige Prototypen zu entwickeln. Das Ergebnis kann zum Beispiel eine App sein. Diese wird dem Fachbereich, der im Vorfeld mit seiner Problemstellung auf uns zugekommen ist, im Anschluss für einen Feldtest zur Verfügung und so in der Praxis auf die Probe gestellt. Wenn auch das gut abläuft, überführen wir die App über einen geregelten Prozess in den Live-Betrieb. Am Ende des Tages sollen die umgesetzten Digitalisierungsideen dem Endanwender die Arbeit erleichtern, sie angenehmer machen und vor allem aber auch effizienter.

An was für Projekten arbeitet ihr? Kannst du hier ein Beispiel nennen?

Unser Werk in Duisburg ist riesig – in etwa fünfmal so groß wie Monaco. Wir haben einen eigenen Hafen und die größte Werkseisenbahn Europas. Bei uns wird aber nicht nur viel über Schiff und Schienen transportiert, sondern es sind auch stets viele externe LKWs auf dem Werksgelände unterwegs. In der Vergangenheit haben die LKW-Fahrer:innen am Tor einen Kartenausdruck mit einer Route erhalten, damit sie eigenständig ihr entsprechendes Ziel ansteuern konnten. Damit war es definitiv eine Herausforderung, sich zurechtzufinden – also absolut nicht verwunderlich, falls sich jemand bei der erstbesten Gelegenheit verfahren hat. Nicht selten kommen die Fahrer:innen aus europäischen Nachbarländern und sprechen oftmals kein Deutsch. Gar nicht so leicht, dann mit Händen und Füßen zu erklären, wo sie hinmüssen. Unsere Logistik ist mit dieser Problematik auf uns zugekommen und hatte den Ansatz, eine eigene Art „Google Maps“ für unser Werksgelände zu entwickeln. Das fanden wir super und haben uns gemeinsam an die Arbeit gemacht. Hier musste dann beispielsweise geprüft werden, welcher Kartendienstleister sich für die Umsetzung eignet und unseren Anforderungen an Datensicherheit et cetera entspricht. Sensible Daten, die unser Werksgelände betreffen, dürfen nämlich nicht öffentlich zugänglich sein. Die LKW-Fahrer:innen sollen zudem kein Ziel eingeben müssen, sondern einfach durch Scannen des Lieferscheins automatisch an den vorgesehenen Zielort navigiert werden. Und natürlich auch anschließend wieder raus. Das Ganze nennt sich übrigens „steel maps truck“.

Was würdest du sagen: Welchen Stellenwert haben neue Technologien bei thyssenkrupp im Allgemeinen?

Im Großen und Ganzen haben neue Technologien immer etwas Zukunftsweisendes: Durch sie kann man Dinge anders machen – oft sogar besser. Höhere Datenqualität oder das Automatisieren von manuellen Tätigkeiten können mögliche Ergebnisse sein. Bei thyssenkrupp Steel sind wir in manchen Themen bereits extrem hoch digitalisiert, was viele nicht direkt erwarten. Teile unserer Produktion sind absolute Feinarbeit, die seit vielen Jahren automatisiert ablaufen. Nichtsdestotrotz gibt es aber natürlich auch Bereiche, die bislang wenig digitalisiert sind. Oftmals geht es gar nicht darum, ob wir noch etwas digitalisieren können, sondern was wir als erstes digitalisieren wollen und was wirklich hilft. Neue Technologien und deren Integration in den Arbeitsalltag sind wahnsinnig wichtig – ansonsten kann es passieren, dass man eines Tages vom Markt verdrängt wird, weil man einfach nicht mehr mithalten kann. Und genau daran arbeiten wir. Wir wollen uns stets als modernes und zukunftsweisendes Unternehmen aufstellen.   

Wenn du anderen von deinem Job bei thyssenkrupp erzählst, gibt es etwas, was sie überrascht?

Auf Veranstaltungen mit externen Personen habe ich schon häufiger die Aussage „ach krass, sowas macht ihr bei thyssenkrupp?“ zu hören bekommen. Beispielsweise eine Drohne, die automatisiert etwas erfasst, oder Darstellungen in virtuellen Umgebungen erwarten viele Leute nicht von thyssenkrupp. Vor allem das Setting rund um unsere Digital Labs ist alles andere als klassisch und überrascht viele. Wir arbeiten hier sehr modern zusammen und können bereits nach kurzer Zeit vorzeigbare Arbeitsergebnisse erzielen. Und auch intern können wir mit unseren Projekten immer wieder die Kolleg:innen überraschen. Und weil unsere Digital Labs und deren Ergebnisse glücklicherweise oftmals Erfolg haben und die Arbeit der Mitarbeitenden erleichtern, nehmen auch immer mehr Fachbereiche unsere Unterstützung in Anspruch und wollen gerne gemeinsam mit uns etwas auf die Beine stellen. Die Vernetzung findet so immer stärker statt – und das ist großartig. Gemeinsam als #GENERATIONTK werden wir noch viel bewegen.

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